Götter …

Der Gott der Widerspenstigkeit
der … der tut mir jetzt schon leid
Wenn ich ihn einst werd‘ sehen
Wird ihm das Lachen wohl vergehen

Prometheus‘ Schicksal wird wie Urlaub ihm erscheinen
Wenn Faust und Zorn in seiner Fratze sich vereinen
Doch das wird nur ein Zeitvertreib
Ich rück ihm richtig auf den Leib

Was er auch anpackt, ich bin da
Versau es ihm, ganz wunderbar
Lass‘ nie nicht zu, dass ihm gelinge
Und bin dabei noch guter Dinge

Ein Sticheln hier, ein Scheitern da
Vielleicht wird ihm dann endlich klar
Wie es sich anfühlt all die Zeit
Wenn Widerspenstigkeit ihn stündlich freit

Was? Solch Gott hat’s nie gegeben?
Ach wart’s nur ab, dann wirst auch du’s erleben
Der Mensch, dass ist doch sonnenklar
Erschafft die Götter, macht sie wahr

Kein Gott würd‘ wandeln in der Welt
Wenn Mensch dem Gott nicht Treue hält
Wenn Glauben nicht den Gott erschafft
Und ihn erfüllt mit Menschenkraft

Ach nee, du glaubst es nicht, na und?
Vielleicht gab’s ja ’nen Götterschwund …
Drum schaff‘ ich mir, vermittels Leid
Den Gott der Widerspenstigkeit

Wenn du ihn siehst, wirst du’s erkennen
Du kannst ihn gern auch anders nennen

Einsamkeit

Einsamkeit
in Zeit gegossen
Bernsteinträne
nicht verflossen

Seelenbaum ächzt stark
im Wind
spürt wohl schon
des Sturmes Kind

Kaum noch
ein Vogel im Geäst
Der seine Stimm
erklingen lässt

Der Winterhauch
mit Frost wohl naht
Wie er es
schon immer tat

Fröhlich Zwitschern ist verklungen
der Himmel grau in grau getönt
Ach, was hab ich doch gerungen
und mich an manchen Schmerz gewöhnt.

Vielleicht …

wenn ich den Schmerz verhöhne
einsam, kräftig, schmerzvoll töne …

Könnt ich wohl … anders …

… einsam sein

Inmitten fremdvertrauter Menschen
fröhlich feiernd

doch allein.