Geschmacksverlust durch COVID – NEIN

Nach meiner empirischen Erfahrung mit COVID Varianten neige ich mittlerweile dazu, das, was ich als Geschmacksverlust empfunden habe, als Geruchseinschränkung zu definieren.

Bei der letzten Variante, die ich hatte, waren keine Krankheitssymptome im Spiel, daher konnte ich den „Geschmacksverlust“ besser beobachten.

Es fing damit an, dass alles den gleichen Geruch hatte. Und dann den Geschmack, der zum gleichbleibenden „Geruch“ passte, irgendwie. Ich konnte auf der Zunge scharf, süss, sauer und bitter unterscheiden. Aber alles scharf, süss, sauer und bitter schmeckte gleichzeitig nach dem Geruch, der mir in der Nase hängengeblieben ist (leicht fischig, faulig, wie Krabben am Strand riechen).

Erst da kam ich darauf, dass das Geschmackserlebnis nicht nur der Geschmack auf der Zunge ist. Nicht nur das Auge, auch die Nase isst mit, sozusagen.

Insofern würde ich sagen, es handelt sich um den Verlust des Geschmackserlebnisses, nicht des eigentlichen Geschmacks via Rezeptoren der Zunge. Und eine partielle Einschränkung des Geruchssinns.

Möglicherweise sogar eingeschränkt auf den letzten Geruch, den man vor oder während einer Infektion wahrgenommen hat. In meinem letzten Fall war das eine „Blaukrabbe“ wie sie auf der Speisekarte genannt wurde. Also die typischen Strandkrabben, keine Garnelen oder „Krabben“ im Krabbencocktail. Nach diesem Geruch kam nichts mehr. Nein falsch, es kam nur noch dieser Geruch. Überall. Jederzeit.

Wäre noch interessant was Wissenschaftler (nicht „die Wissenschaft“) darüber herausfinden. Oder schon herausgefunden haben. Ich war einfach zu faul zum Googeln. Aber für meine Person kann ich sagen, dass ich den „Geschmacksverlust“ mittlerweile sehr genau auf die Geruchseinschränkung zurückführen kann.

Hilft jetzt auch niemandem und als Koch ist man damit aussen vor. Wenn man seinem Geschmacks- und Geruchssinn nicht mehr trauen kann, wird das nix mehr mit Sternekoch oder so. Zum Glück bin ich nur Hobbykoch, aber das heisst trotzdem, Kochen für Gäste nur noch mit einem Abschmecker, der noch alle Sinne beisammen hat.

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