Tribunale für Genozide, die fehlen
Tja, die Kurden, war das was? Ist eine schleichende Sache, daher merkt man das nicht so. Lobby haben sie ja auch keine. Da geht es ihnen wie den Palästinensern. Auch keine Lobby. Während der Genozid, die Bombardierungen und die Verhinderung von Hilfslieferungen munter weiter gehen, haben ein paar Staaten noch schnell entschlossen, Palästina anzuerkennen. Mehr nicht. Keine tatsächliche Hilfe. Nur ein Alibi noch schnell beschafft. Man hat ja Jahre, Jahrzehnte zugeschaut und nichts oder kaum etwas gesagt.
Falls es jemals zu Tribunalen wegen Kriegsverbrechen und Genoziden kommen sollte, die nicht so alibimässig wie die Nürnberger Prozesse ablaufen, ein paar Hansel zum Tode verurteilen, wobei die Mehrheit der zum Tode verurteilten nicht in den Genuss der Vollstreckung kam, während die Creme de la Creme der Nazis in Argentinien oder den USA Unterschlupf fand und auch nebenbei gleich den deutschen Geheimdienst mit Personal ausstattete. Operation Gehlen, klingelt da was?
Nun ja, falls es je wirklich ernsthafte Tribunale zu Kriegen von Eliten gäben sollte, Stalin und Mao haben es sich da leicht gemacht, dann wäre es angebracht, jene heuchlerischen Unterstützer (die dann im letzten Moment sich noch nen Persilschein greifen), ebenfalls vor Gericht zu stellen. Es sind immer die, die mitmachen, nicht Nein sagen, die etwas erst ermöglichen. Spinner gibt es immer. Erst die, die diesen Spinnern nachlaufen, machen den Blödsinn möglich. Ansonsten würden diese Typen im Hydepark stehen und vielleicht zwei Zuhörer haben, die sich amüsieren. Also sollte sie die Strafe härter treffen, als den Spinner. Wer nicht eingreift, billigt nicht nur, sondern macht es erst möglich.
Nächster Ort für ein Tribunal könnte ja Jerusalem, die Klagemauer, sein. Wäre sehr passend.