Verinnerlichte Narrative

Wie kommen ich zu den Gedanken die ich denke und warum? Verbreite ich die "Verschwörungstheorien", die sich andere ausgedacht haben?

Ich wurde geprägt, nichts das ich abstreiten kann oder will. Ich nehme an, ohne es zu wissen, dass dies ebenfalls auf die Mehrheit zutrifft. Als Nachkriegskind nur eine Flüchtlingserfahrung (nirgendwo zuhause) aber keine Bombenangriffe auf Dresden, wie es meine Eltern erlebten. Selten haben sie darüber geredet und wenn, dann waren sie betrunken. Und hielten es immer kurz, trotz Betrunkenheit. Kleine Kommentare, die das Grauen erahnen liessen, dem sie ausgeliefert waren. Kinder spüren das, die Worte, die versteht man kaum und wird sich erst mit dem Alter bewusst, was sie eigentlich bedeuteten. Wie mit den "Judofürzen", diese kleinen roten Knaller mit einer kleiner Zündschnur, die pfft, pfft machen, wie wir sie nannten oder wie es uns schien, dass sie genannt wurden. Den Kurzschluss zu Judenfürzen hatten ich damals nicht, genausowenig andere Kinder. Erst später, als Witze fielen, wie: "Wieviel Juden passen in einen VW-Käfer?" Antwort 505, 2 vorne, drei auf der Rückbank, der Rest im Aschenbecher, wurde einem eventuell klar, was es mit den "Judofürzen" so auf sich hatte. Eventuell ist hier wichtig. Die Wenigsten, die ich kenne, haben je darüber nachgedacht. Und manchmal auch nur, wenn man sie darauf angesprochen hat. Und dann meist besänftigten. Ist doch nicht so schlimm, nur ein Witz, haha.

Es gab für mich also Prägungen aus der Kindheit, die ich erst spät einordnen konnte, die verwirrend und unklar waren, ohne historischen Kontext. Und glaubt mir, ich habe Geschichte gehasst. Jahreszahlen von Ereignissen runterbeten, sorry, wie soll man da Geschichte verstehen? Warum haben sie das getan, was haben sie sich erhofft, was ist mit den Verlierern? Wie bei dem Spruch, "Bei dir sieht es ja aus, wie bei den Vandalen unter dem Sofa". Wenn man sich etwas interessiert, dann wird es interessant. Abgesehen davon, dass man den Vandalen ein Sofa zuspricht, was ein Mindestmass an Zivilisation erfordert. Und sie waren noch nicht mal Verlierer. Verloren haben die Römer, die nicht gewillt waren, ihnen die Passage über ihr Land zu gewähren, mehr wurde nicht verlangt. Und dann wurden die Römer mit einer überlegenen Kultur konfrontiert, die einfach weitergezogen ist, aber nebenher mal Rom plattgemacht und geplündert hat. Und die sind jetzt die Bösen? Bloss weil sie uns Rom nicht mit Stumpf und Stil ausgetrieben haben? Weil es gar nicht ihr Interesse war? Sie nur weiterziehen wollten, über das Meer? Seit Hannibal hat niemand mehr Rom so herausgefordert.

Und was sagt die Geschichtsschreibung, die Römer hätten die Vandalen besiegt, aber ihre Spuren verlieren sich. Hahaha, selten so gelacht. Da wandert eine vernichtender Sandsturm durchs Land, der nur wandern will, aber daran erfolglos gehindert wird und nachher brüsten sich die besiegten Römer, sie hätten die Vandalen besiegt. Ohne Zeugnisse. Am Boden zerstört aber fleissig weiter Propagandageschichten schreibend. Das Rom von den Vandalen geplündert wurde, konnten selbst die Römer nicht verschweigen. Aber eine Geschichte aufkommen zu lassen, dass die Vandalen einfach Rom so nebenbei mitgenommen haben, nachdem die Römer so sturköpfig waren, und es sie überhaupt nicht interessiert hat, was Rom war. Das konnte und durfte nicht in die Annalen des römischen Reiches gelangen. Und sie hatten damit Erfolg. Der Spruch, der Sieger schreibt die Geschichte ist definitiv falsch. Derjenige schreibt die Geschichte, der Dokumente hinterlässt, die eine angebliche Geschichte befeuern.

Dazu muss man gross genug sein, wie das römische Reich oder Ägypten mit seinen Pyramiden. Es geht viel verloren im Lauf der Zeit, aber "Grösse" verhilft einem dazu, dass Zeugnisse übrigbleiben, seien es Dokumente oder Pyramiden. Wer könnte heute noch die Steinschleuder Davids finden, mit der er Goliath besiegt hat? Und worum ging es überhaupt? Keiner von den derzeit lebenden Geschöpfen war dabei, selbst Bäume werden selten so alt. Der Fels vielleicht, den das Wasser und der Wind noch nicht ganz geschliffen hat.

Aber das waren Fragen, die ich mir erst später gestellt habe. Meine Grossväter waren gestorben, der eine im Krieg, der andere an einem Hirnschlag. Die Grosseltern kamen früher aus der DDR "frei", die Oma väterlicherseits ging nach Köln, die mütterlicherseits kam nach Bayern, sehr spät. Vom Stiefopa habe ich backen gelernt, aber seine Verbitterung über die Gefangenschaft in einem russischen Lager hielt sein Leben lang an. Immer das Gleiche, man macht mit, aber ist nicht verantwortlich. Hab doch nur Befehle befolgt. Menschlichkeit fängt vorher an.

Und ich, ich wurde geprägt durch "Lassie", "Flipper", "Bonanza", die blöden Disneytrickfilme mit der Maus, dem Kater, dem Strauss usw. sowie dem Gefühl, hier bin ich nicht willkommen, hier bin ich nicht zuhause. War wahrscheinlich der Punkt, der Zweifel an jeglicher Geschichte, selbst meiner eigenen, befeuert hat. Und der meine Suche befeuert hat, wer bin ich, wer sind die anderen und vor allem warum?

Ich habe mittlerweile eine Videothek von ungefähr 1.500 Filmen und noch mal um die 500 Serienepisoden. Und ich sehe mir diese Filme immer wieder an. Manche öfter, manche weniger, weil sie mich zu sehr erschrecken. Zu sehr verunsichern. Weil ich noch immer nicht die Kraft habe, sie rein analytisch zu sehen. Weil ich ein Mensch mit Emotionen bin und Leid nur begrenzt vertragen kann.

Aber egal was ich mir anschaue, sei es Frodo, ehemals der Flippertyp, oder irgendetwas anderes, ich merke mehr und mehr, wie bestimmte Phrasen, Narrative, Erzählungen durch diese Filme, wie hiess es letzthin bei Rötzer, subliminal (also unterschwellig, aber das klingt nicht so toll), vermittelt werden, die man gar nicht mehr in Frage stellt.

Ob ich mir 10.000 BC von Emmerich anschaue, mit seinem Vater-Sohn-Komplex oder 12 Monkeys (wo es mich ja fast reizt herauszufinden, wieviele Geheimdienste diesen Film gesponsert haben) oder irgendetwas anderes, was bleibt ist, Selbstjustiz ist gut, wenn es der Richtige macht. Und, deine Feinde sind fieser als du, aber du darfst unmöglich so sein wie sie. Hat seine moralische Berechtigung, ja. Aber soll ich mich selbst fesseln, wenn jemand gegen mich ohne Fesseln antritt? Wer verkauft einem so einen Scheiss. Andere Wange hinhalten, jo, gern, wenn wir dann ein Stück weiter kommen. Aber andere Wange hinhalten für jemand der Wiederholung für beide Wangen fordert?

Ich bin, immer noch, wie dumm auch, Pazifist. In meiner Gewissenprüfung, die ich bestanden habe, habe ich betont, dass es mir immer ein Anliegen ist, Situationen möglichst gewaltfrei zu beenden. Ich habe aber auch klargestellt, ich bin ein Lebewesen und wenn jemand mich und die, die um mich sind angreift, werde ich mich wehren. Erfolgreich oder nicht. Jedes Leben will leben oder zumindest das Leben der Nachkommen sicherstellen. Ich bin nicht so blöd mich gegen mein Sein zu stellen. Ich versuche nur Konflikte vor der Eskalation zu lösen. Aber wenn ich gezwungen bin, wenn es unvermeidlich ist, dann kämpfe ich, ohne Regeln, gemein und hinterhältig, wie es nur Feiglinge können, die sagen, wenn keine Regel mehr gilt bin ich nicht mehr gebunden. Gilt zwar immernoch, aber ich bin zu alt, zu langsam, zu krank. Heisst in meinem Fall eher, ich versuche einen Deal der mich mein Leben kostet, aber bei dem mindestens einer meiner Nachkommen eine Chance hat. Gemäss Macchiavelli reicht ja schon einer und alle bekommst du nie.

Ich erinnere mich noch, wie ich durch die brennenden Banlieues von Paris gegangen bin, ist lange her, hatte gute Gepräche trotz der brennenden Luxuskarren, muss, glaub ich, noch vor 2000 gewesen sein. Natürlich nicht in meiner Berufskluft, da wäre ich an der nächsten Rahe aufgehängt worden. Man ist ja nicht blöd und mein Job war genau das, ein Job, um Sorge zu tragen für die Angehörigen, kein Job den ich freiwillig gemacht hätte, wenn es ein Wahl gegeben hätte. Ich bin in meiner Kluft dorthin gegangen, in der Art, wie ich mich wohlfühlte, Schmarrn. Blödsinn. Versuche mich schönzureden. Ich hatte eine Wahl, aber der Preis war jedesmal mein Leben und ich wollte ihn nicht bezahlen. Feigling halt.

Ich kämpfe, immer noch, gegen die Narrative, die mich lähmen. Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Sicher. Bin ich dabei. Aber was wenn der Rest nicht dabei ist? Weder edel, noch hilfreich, von gut möchte ich lieber schweigen, da kenn ich mich nicht aus, bin es nicht.

Ich bin noch nicht mal Mensch, ich bin eine, wie sagt man neudeutsch, "Entität", ein etwas das lebt. Und ich versuche mein Bestes dem ständigen Sturm der Entropie solange wie möglich zu trotzen. Ich mag dieses oder jenes tun, egal. Es ist nicht bestimmt durch Narrative, es ist bestimmt durch das was ich fühle, was mich drängt zu tun, was ich tue. Mein ursprüngliches Dilemma. Ich, meine Person, mein Körper, mein Geist, tut etwas. Nicht das ich es geplant hätte. Es wird getan und es ist gut oder eher nicht, meistens nicht. Mein Überwacher, der Moment im Geist, der dich beobachtet, ist selten glücklich, aber mittlerweile gut darin, plausible Ausreden glaubwürdig rüberzubringen. Der Preis des Alters.

Abgesehen davon, dass ich in meinem aktuellen Zustand ein Lager nicht überleben würde, frage ich mich manchmal, was ich wohl tun würde, wenn sie mich zu der Kalkgrube führen, die mein Grab werden soll. Mittlerweile halten sich beide Seiten knapp die Waage. Das Leben ist kaum noch lebenswert. Aber was würde jemand tun, der weiss, dass ein Angehöriger noch im Lager ist und dieser Angehörige mit Sicherheit sofort "entsorgt" würde, wenn man sich gegen die Erschiessung wehrt? Was würde ich tun? Mich als Schlafschaf ergeben oder hoffnungslos kämpfen mit dem Wissen, wenn ich nicht überlebe, überlebt keiner meiner Familie?

Die Angst des Torwarts vor dem Elfmeter hiess es mal, wenn ich mich recht erinnere. "Angst fressen Seele auf" war ein sehr passender Film. Als noch, begrenzt, Systemkritik geäussert werden durfte. Weil wir ja die besseren Demokraten sind, als die von "drüben". Heute gern die Russen, Chinesen, Iraner, you name it, wie es so schön heisst.

Das Grundproblem ist immer noch, wie werde ich meine eingetrichteren Narrative los. Denn das ist es, was mich auseinanderreisst. Ich merke ganz klar, ich bin nicht der, der ich meine zu sein und die Situation gibt mir einen Grund mich herauszureden. Befeuert mich noch in falschen Annahmen die auf falschen Narrativen beruhen.

Ich lerne immer noch viele Menschen kennen, hab damit mein Auf und Nieder, mal verstehen wir uns, mal hassen wir uns, mal ist es schwierig, mal ist es einfacher. Wie im richtigen Leben. Und immer verfolgen mich die Narrative die ich in frühen Jahren eingesogen habe. Und ja, edel sei der Mensch, hilfreich und gut. Ich frage mich nur, bin ich schon Mensch. Und wer erzählt mir das? Jener, der, dank Beispiel, noch nicht mal den Ansatz des Spruchs erfüllt. Und warum erzählt er mir das?

Auf die dunkle Seite der Macht zu wechseln, um mit Darth Vader (interessante Figur) zu reden, ist keine Option. Wenn ich so bin wie diese "Menschen" sind, bin ich keinen Deut besser. Versuche nur eine Machtposition zu erlangen, die besser ist, als die aktuelle. Wenn ich aber nicht so bin, dann bin ich Opfer. Meint man. Weil die Narrative es einem einreden. Weil sie es uns einreden müssen. Denn sie fürchten eine Herde von angeblichen "Schlafschafen", die im vollen Galopp auf sie zu rennen, die Hörner gesenkt. Die Zerstörung von Familienstrukturen (waren interessanterweise in der bösen DDR extrem intakt, Onkel von der Stasi ging raus zum Rauchen, wenn es angebracht war) ist ein wesentlicher Teil dieser Narrative die uns blockieren. Ja, Familie ist wie Mafia, mitgefangen, mitgehangen. Aber Familie ist! Ob man es mag oder nicht. Familie ist eine Machtstruktur, ein fast demokratisches Moment, die nach aussen die Regeln erfüllt, aber eigene Regeln im Inneren hat. Schweiz mit den Kantonen kommt diesem Umstand noch am Nächsten.

Familie ist Anker, wenn alle Stricke reissen. Wo will man hin, ohne Familie die einen auffängt wenn man mal wieder in die Irre gelaufen ist. Jene, die dies nicht erkennen, dass man in die Irre laufen kann, sind, in meinen Augen, Psychopathen und Egomanen in Personalunion. Aber wir brauchen ein Umfeld, einen Spiegel, der nicht vorteilhaft sein muss (sehr selten), der uns in die gegebene Realität zwingt. Wenn Familie nicht mehr da ist, wenn findet man dann?

Ich hab das oft erlebt, mit diversen Rechtsradikalen, die so verloren waren, die so verzweifelt auf der Suche waren, nach einem Menschen, dem sie vertrauen können, die so verblüfft waren, wenn man den ideologischen Scheiss ignioriert hat und sie nur als Menschen wahrgenommen hat, die so verzweifelte Suche eines Gruppentieres irgendeiner Gruppe, wenigstens das, anzugehören. Und es erfüllt mich mit Scham.

Nicht meinetwegen, in der Sache mache ich vielleicht eine gute Figur, es erfüllt mich mit Scham, dass dies kein Standard ist. Ich sehe dich, vielleicht teile ich deine Meinung nicht, aber wir sind ein Team. Müssen es sein, wenn wir überleben wollen. Der Mensch ist nur stark im Rudel, in der Gruppe. Ansonsten ist er Opfer.

Und weiter flüstern die Narrative, man könnte sie fast mit Drogen vergleichen, sei still, sei zahm, halt das Maul und hoffe auf ein gnädiges Ende. In der Wohlstandsgesellschaft, wohl bemerkt. Denn die Kinder in Gaza, die verhungern, die Kinder im Jemen, die weggebombt wurden, die haben definitiv andere Probleme. Wieviel Unmensch kann ich sein um all dieses Leid um mich herum, selbst wenn es mich nicht betrifft, auszublenden? Wieviel Glaube an die verinnerlichten Narrative ist notwendig um Unmensch zu werden? Wo hänge ich den Stopper in die Tür, wenn sie weit geöffnet ist, weil ich den Narrativen geglaubt habe. Zweifelnd, ja. Aber innerlich getrieben davon, ja, so sollte es sein. Die faschistische Version, der gerechte König, der, der einem das eigene Denken und Handeln abnimmt. Kostet ja Energie, wer will das schon?

Ich kann den Narrativen nicht gerecht werden. Das ist der Punkt, der mich umtreibt. Vielleicht bin ich deswegen ein schlechter Mensch. Aber. Ich. Bin. Ein Lebewesen. Mensch ist mir zuviel der Ehre. Homo sapiens sapiensis, wie weit will man Hybris noch treiben? Der Weiseste, der Weisen. Fuck aber auch, ich weiss noch nicht mal (Höhlengleichnis), ob das, was ich wahrnehme, real ist.

Und wie es der Zufall so will, stelle ich über all die Jahre und die Lebensdauer, die mir vergönnt ist, fest, ich bin ich, ich bin anders, interessante Narrative, keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat. Ich bringe die Relität meines Seins nicht in Deckung mit den verbreiteten Narrativen. Teilweise ja, aber dann werden die Lücken grösser. Vielleicht bin ich ja nur zu blöd, aber ich frage mich langsam, ist das, was uns erzählt wird, was angeblich erstrebenswert ist, das was uns, in unsere Existenz, im Hier und Jetzt, so wärmstens empfohlen wird, so warm, dass man sich verbrennt, wenn man zu nahe kommt, ist all das etwas was mit meinem Leben zu tun hat?

Mein Nachbar, mein Freund, mein Partner, meine Kinder, meine Enkel, meine Kneipenbekanntschaften, all diese "nebensächlichen" Dinge haben sehr viel mit meinem Leben zu tun. Verwegen wie ich bin, behaupte ich, sie sind mein Leben. All die tollen Narrativen, die ich eh nicht erfüllen kann, sind es nicht. Sie wurden als Peitsche und Sattel entworfen. Damit man mich in die richtige Richtung dirigieren kann. Solylent Green oder Cloud Atlas haben diesen Aspekt thematisiert, neben anderen, aber aus meiner Sicht besser als diese.

Ach ja, Narrative, was für ein Scheisswort für Geschichten, Ideologien, Glaubensgrundsätze. Typische Eigenschaft von Wissenschaftlern ein neues Wort für bekannte Tatsachen zu erfinden und dies als einzige Möglichkeit in einem Diskurs zuzulassen. Hybris mal wieder. Selbst ich bin darauf reingefallen, wie auch auf andere Geschichten. Ich bin Mensch, ich mache Fehler, deswegen bin ich Mensch. Ohne den sapiens-Scheiss.

Das wirklich verdammt blöde an der Konditionierung ist, ich kann nicht einfach weggehen, ich kann es nicht einfach ignorieren. Es ist zu einem Teil von mir geworden, der stinkt, der verrottet, aber es ist ein Teil von mir. Und ja, die hochgejubelten Holywood (Anspielung an Terry Prattchet) Ideale sind per se nicht schlecht. Sie sind sogar, ausser der Selbstjustiz, oft erstrebenswert. Die typischen Handgriffe der Faschisten. Vermische wahrgenommene Wahrheit mit der passenden Propaganda. Pack sie dort, wo sie empfindlich sind. Und sie versuchen alles. Ein Enkel von mir wollte vehement, dass ich an irgendeiner Challenge teilnehme, die darum ging, was weisst du über diese Person. Ihm war, so jung wie er ist, keineswegs klar, was er da macht. Er gibt einer nicht vertrauenswürdigen Quelle Informationen über sich preis und diese Quelle wird auch noch angereichert mit Informationen seiner "Freunde", womit ein recht klares Bild entsteht, wo er sich selbst sieht und wie ihn andere beurteilen. Für jene, die Herren der Daten sind. Er ist jung, in der Pubertät, sucht sich selbst, soweit normal. Das er deswegen bestimmte Jobs niemals bekommen wird, kommt ihm nicht im Ansatz in den Sinn. Wie auch. Er ist jung. Vertrauensseelig. Wie ich auch mal war.

Die Frage, die ich an Leser richte, ist: Glaubst du wirklich selbst an die Geschichten, die du dir erzählst? Insbesondere, wenn alles in dir sich dagegen sträubt?